Kapelle San Giovanni Battista Mogno, Architekt Mario Botta

Mario Botta ist einer der bedeutendsten Vertreter der „Neuen Tessiner Architektur“, Mitgründer der Accademia di architettura in Mendrisio und weltbekannter Architekt. Sein unverkennbares Œuvre macht ihn in der zeitgenössischen Architekturgeschichte einzigartig; seine monolthischen, kompakten Baukörper in geometrisch-reduzierter Formensprache wirken archaisch und zeitlos. Eine monumentale Architektur die aussen schwer und massiv wirkt, aber im Inneren leicht und lichterfüllt ist.

Auch die Kapelle San Giovanni Battista in Mogno im Schweizer Kanton Tessin ist von solider Präsenz. Eine gewaltige Lawine zerstörte 1986 die alte barocke Dorfkirche zusammen mit zahlreichen Häusern. Der turmartige Ersatzneubau von Mario Botta hat die Form eines in 45-Grad-Neigung abgeschrägten Ovals. Weisser Marmor und grauer Gneis wurden im lagenweise Wechsel und unterschiedlicher Oberflächenbearbeitung verbaut. Hätte man nicht die abenteuerliche Fahrt durch enge und steile Kehren das Val Lavizzara hinauf auf 1180 m ü. M. hinter sich, könnte sich der Besucher auch in einer italienischen Renaissancekirche vermuten.

Die Anfahrt lohnt- denn auch wenn Mario Botta für anhaltenden Architekturtourismus im abgelegenen Weiler sorgt, gibt es glücklicherweise bis heute weder touristische Infrastruktur noch Geschäfte, was die Wirkung der Architektur und das Zusammenspiel mit Ort und Landschaft nochmals eindrücklich verstärkt.

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